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Der Keim der Farbenphotographie

Er wurde um 1910 von Dr. Rudolf Fischer, Photo-Chemiker der NPG, gelegt.
 

Zur Geschichte

Am 19. August 1839 wurde von den wissenschaftlichen Akademien in London
und Paris die Geburt der Photographie der Öffentlichkeit verkündet. Wie so
oft stritten mehrere Erfinder um das Erstlingsrecht: Niece, Daguerre, Talbot
und Herschel. Die Begriffe Photographie, Fixieren,
Positiv und Negativ wurden geboren. Die schon durch
die Camera Obscura halb entthronten Kunstmaler,
da jeder Laie das Objekt auf der Mattscheibe nachzeichnen
konnte, rümpften nun erneut die Nase, da
die Zeichnungen jetzt „objektiv” wurden. Nur die
Farben konnten von den Kunstmalern noch hinzugefügt
werden. Doch blieb der Wunsch, auch die
Naturfarben mit der Kamera auf der Photoschicht
einzufangen.

 

 

Handkolorierte Daguerreotypie.

 

Die Phantasien waren grenzenlos. Goethes Drei-Farbenlehre wurde beansprucht.
Mit aufwendigen drei Kameras wurden Farbphotos aufgenommen.
Die Photoemulsionen wurden inzwischen so empfindlich, dass die Photos das
Laufen lernen konnten und zu Filmen wurden. Aber auch der Amateur wollte
mit seinem Photoapparat farbige Aufnahmen machen, insbesondere nachdem
um 1880 an der Technischen Hochschule Charlottenburg die Photoschichten
panchromatisch sensibilisiert, d. h. für alle Farben empfindlich gemacht, dann
aber nur zu einem schwarzen Bild (Negativ) entwickelt werden konnten. Fast
hundert Jahre brauchte man, um Filme herzustellen, die mit der Entwicklung
dem Objekt entsprechende Farben erzeugten. Dabei war der Weg dahin schon
30 Jahre zuvor beschrieben worden und zwar von einem Chemiker in der Neuen
Photographischen Gesellschaft in Steglitz, Kreis Teltow bei Berlin.

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NPG-Gebäude.
Ansicht von der Nicolaistraße.


Vita:

Geboren wurde Henning Fischer am 19.8.1928 in Berlin. Sein Vater war
Dr. Rudolf Fischer. Der Schulbesuch wurde ab 1943 durch Schüler-Land-
Verschickung, Flakhelferdienst in Marienfelde, Reichs-Arbeits-Dienst und
Infanterieausbildung sowie Kriegsgefangenschaft unterbrochen und danach
bis zum Abitur 1947 an der Tannenberg-Schule fortgesetzt. Nach einem Chemiestudium
an der FU Berlin mit Diplom-Abschluss 1954 folgt eine Dissertation
an der ETH Zürich unter Prof. Dr. Eggert mit Promotion 1957. Ab 1951 wurden
er und sein Zwillingsbruder Jürgen Kommanditisten mit Prokura in der väterlichen
Firma Technophot, deren Leitung sie nach dem Tod des Firmengründers
1957 übernahmen und 37 Jahre gemeinsam führten. Seit 1958 ist Dr. Henning
Fischer berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photgraphie (DGPh).
Nach dem Tod des Bruders 1994 fing er den Verlust des halben Firmenvermögens
durch Gründung einer eigenen Firma auf. Diese arbeitete erfolgreich bis zur
Liquidation 2008.

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