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Die Stereoskopie

Die Neue Photographische Gesellschaft und die dritte Dimension
 

Die Neue Photographische Gesellschaft (NPG) mit ihren Möglichkeiten zur
maschinellen Herstellung photographischer Kopien produzierte diese nicht
nur im Auftrag ihrer Kunden, sondern tat dies auch mit eigenem Bildmaterial,
z. B. in Form von Photos von Städten und Landschaften im Format 18 x 24 1/2 cm
und von Postkarten. Dazu kamen als Besonderheit Stereobilder und zwar in
den Größen 9 x 18 cm und 3 x 7 cm. Das Besondere an diesen ist, dass sie ihren
Bildinhalt räumlich, d. h. dreidimensional zeigen, weil sie aus zwei Ansichten
bestehen, die etwa im Augenabstand aufgenommen wurden. Ihre Dreidimensionalität
zeigen sie allerdings nur, wenn sie mit einem Hilfsmittel betrachtet
werden, einem Stereoskop. Aus diesem Grund sah sich die NPG gezwungen
auch derartige Geräte anzubieten.

Stereoskop „Universum” für Stereobilder im

Format 9 x 18 cm mit Aufbewahrungskasten.

In seiner einfachsten Ausführung besteht ein Stereoskop aus einer Art
Standarte, in die zwei vergrößernde Linsen im Abstand der menschlichen
Augen eingesetzt sind und einem Bildhalter für das Stereobild. Beide sind
durch eine Schiene oder eine andere Vorrichtung so miteinander verbunden,
dass der Betrachter beim Blick durch die beiden Linsen die beiden Bilder ohne
Verzerrungen und vor allem scharf sehen kann. Dieser sieht dann mit dem
linken Auge den linken Stereopartner in vergrößerter Form und mit dem
rechten Auge den rechten Stereopartner entsprechend. Im Gehirn verschmelzen
sich die beiden Bildeindrücke miteinander und es entsteht für den Betrachter
ein räumliches Bild.

Stereokarten 9 x 18 cm

Die Stereokarten im Format 9 x 18 cm waren die Hauptaktivität der NPG auf
dem Gebiet der Stereoskopie gewesen. Sie erschienen vor allem als Hochglanz-
Kopien auf Bromsilberpapier. Daneben kamen sie aber auch in einer Art
Luxusausführung heraus. Das waren Karten aus dunklem Karton mit Gold-
beschriftung, auf die die beiden Stereopartner getrennt nebeneinander auf-
gezogen waren.
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Vita:

Dieter Lorenz, Jahrgang 1931, ist von Hause aus Meteorologe, der bereits während
seines Studiums mit Anwendungen der Stereoskopie in der Meteorologie
in Berührung kam. Diese beschäftigten ihn während seines ganzen Berufslebens
und auch noch danach immer wieder. Nicht zuletzt dies brachte ihn in Kontakt
mit der Geschichte der Stereoskopie und ganz allgemein der Photogeschichte.
Er recherchierte und publizierte hierzu in größerem Umfang und das verstärkt
nach seiner Pensionierung. Am bekanntesten aus den letzten Jahrzehnten ist
wohl seine Arbeit über den Raumbild-Verlag Otto Schönstein, die das Deutsche
Historische Museum in Berlin herausbrachte. Seine Ausstellung »Das Stereobild
in Wissenschaft und Technik«, mit Unterstützung seines damaligen Arbeitgebers,
der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt
zustande gekommen, wurde in München, Berlin, Frankfurt a. M. und Delft
gezeigt. Dazu gab es auch einen Katalog mit vielen stereoskopischen Bildbeispielen.
Diplom-Meteorologe Dr. rer. nat. Dieter Lorenz ist u. a. berufenes Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für Photographie e. V. und war lange Jahre Board
Member der National Stereoscopic Association in den USA.

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